Gökhan Özdemir wollte eigentlich Spieleentwickler werden. Jetzt arbeitet er daran, die Produkte der Porsche Informatik für die Kunden erlebbarer und interaktiver zu machen. Wieso das von seinem Berufswunsch gar nicht so weit weg ist und was ihm an seiner Arbeit bei uns besonders gefällt, erzählt er hier im Interview.
Hallo Gökhan, kannst du uns etwas mehr über dich erzählen?
Ich bin Salzburger, war schon immer Salzburger und möchte immer Salzburger bleiben. Mein Studium habe ich hier an der FH Salzburg absolviert und bis auf eine Ausnahme habe ich immer in Salzburg gearbeitet. Was soll ich sagen, mir taugt‘s hier halt so!
Was hat dich dazu bewogen, deinen Karriereweg zu wählen?
Ich weiß nicht, wieso, wann und warum, aber irgendwann in der Unterstufe kam mir plötzlich die Erleuchtung: Ich möchte doch kein Arzt werden, sondern ein Spieleentwickler! Damit war mein Karriereweg schon fast fertig geplant. Nach meiner Matura an der HTL Itzling habe ich mein Bachelorstudium an der FH Salzburg im Studiengang Multimedia Technology mit Schwerpunkt Game Development & Augmented Reality (AR) absolviert. Den Master im selben Studiengang habe ich auch schon fast fertig. Im Bachelorstudium und auch danach hatte ich akademisch und privat immer mehr mit AR zu tun. Im Masterstudium und bei meinem vorherigen Arbeitgeber kam ich auch zum ersten Mal mit Virtual Reality (VR) in Kontakt. Dabei ist es die letzten Jahre geblieben. Ich würde also nicht sagen, dass ich kein Spieleentwickler geworden bin – ganz im Gegenteil, AR und vor allem VR sind Bereiche, die maßgeblich durch Spiele und Spieletechnologien vorangebracht werden.
Wie bist du bei Porsche Informatik gelandet?
Eines Nachmittags, nach einem Gespräch mit einem ehemaligen Mitarbeiter der Porsche Informatik, wollte ich mehr über die Porsche Informatik erfahren. Ich wollte mir ein Bild davon machen, was die Firma macht, indem ich mir Stellenausschreibungen ansehe. Plötzlich stand es vor mir: „VR/AR Expert*in gesucht“. Mein erster Gedanke war: „Was hat die Porsche Informatik mit VR und AR am Hut?“. Bis dahin noch nichts, wie sich herausstellte. Dennoch habe ich mich beworben und war nach den ersten Gesprächen hier sehr angetan von der Firma und den Möglichkeiten, die sich in meinem Themengebiet hier ergeben.
Du bist VR/AR-Experte – was ist deine Rolle bei Porsche Informatik?
Ich analysiere gerade, wie man unsere Vielzahl an bereits bestehenden Produkten mit Hilfe von VR erlebbarer machen und dem Kunden damit näherbringen kann. Wir digitalisieren den Automobilhandel – aber wie sieht Handel in einer augmentierten oder virtuellen Realität aus?
Was ist die größte Herausforderung, mit der du während der Arbeit bei Porsche Informatik konfrontiert bist?
Aktuell sind 3D-Daten der limitierende Faktor bei meinen Projekten. Aber in meinem Team habe ich die Möglichkeit, mich nach Bedarf entsprechend weiterzubilden, um auch diese Herausforderungen lösen zu können oder Probleme anders zu lösen.
Wo siehst du die Porsche Informatik in fünf Jahren? Und wo bist du in fünf Jahren?
Ich sehe die Porsche Informatik und mich in fünf Jahren noch immer in Salzburg.
Was ist der schönste Teil der Arbeit?
Die Freiheit, mich bei den Projekten auszutoben und zu experimentieren, schätze ich sehr. Wenn ich mal bei der Entwicklung anstehe, kriege ich viele Möglichkeiten und Ressourcen, mich fortzubilden, um die Probleme lösen zu können.
Welche falschen Vorstellungen haben die Leute oft über deine Arbeit?
Die Leute haben oft gar keine Vorstellung, was die Kürzel VR und AR bedeuten. Nach einer kurzen Erklärung der Begriffe werde ich oft gefragt, inwiefern VR und AR im Auto Sinn machen. Die Porsche Informatik ist aber nicht für die Entwicklung der Porsche-Autos zuständig. Wir unterstützen den Automobilhandel. Und hierzu fallen den Leuten dann wieder zahlreiche Ideen ein.
Welche persönlichen Tipps und Tricks haben deine Arbeit erleichtert?
Kurze Kaffeepausen liefern oft neue Denkweisen, um ein Problem anzugehen. Dennoch verlasse ich meinen Arbeitsplatz viel zu selten, obwohl es sicher effizienter wäre, ab und zu eine Pause fürs Gehirn einzulegen!
Hast du Ratschläge für Leute, die überlegen, deinen Beruf zu ergreifen?
Keine Zeit verschwenden! Man braucht nicht unbedingt ein spezielles Studium, keinen 5.000€-Rechner, keine fünf Über-drüber-Bildschirme, keine 500 Bücher zu 500 Programmiersprachen, um zu programmieren. Diszipliniert sein und sich alles durch Online-Ressourcen beibringen ist vermutlich die schnellere, aber schwierigere Methode! Es gibt Tonnen an gratis Lehrmaterial und gratis Multimedia Content, mit dem jeder beliebige VR/AR Erfahrungen basteln kann.
Warum ist VR für Porsche Informatik wichtig?
Weil die Porsche Informatik ein wichtiger Bestandteil im Automobilhandel ist. VR und AR sind beides Plattformen, die einem noch nie dagewesene Immersion und digitale Präsenz ermöglicht. Wenn diese Immersion zum Kunden gebracht wird, profitieren Handel und Kunde gleichermaßen davon.
Drei Worte, um dich zu beschreiben…
Hellhäutig, mittelgroß, behaart.
Irgendetwas über dich, das die Leute vielleicht nicht wissen und du ihnen mitteilen möchtest?
Irgendwann werde ich die größte Kebab-Kette in ganz Österreich besitzen.
Hast du eine morgendliche Routine?
Ein Glas Wasser und eine Tasse Kaffee hole ich mir jeden Tag zu Arbeitsbeginn.
Hast du ein Lieblingsbuch, Zitat, Gericht?
Lieblingszitate und -gerichte ändern sich ständig mit der Zeit. Mein aktuelles Lieblingsgericht ist Lachs-Spinat-Quiche.
Wer inspiriert dich am meisten?
Meine Eltern, meine Frau und mein Sohn.