100 neugierige Expert*innen zogen am Faschingsdienstag den roten Hut der roten Nase vor und tauchten bei uns tief in das Thema OpenShift ein.
Das OpenShift-Anwendertreffen findet viermal im Jahr statt – und jedes Mal organisiert ein anderes Communitymitglied die Konferenz. Bisher waren das hauptsächlich Firmen wie die Deutsche Bahn, Lufthansa oder Deutsche Bank, weshalb das Treffen meist im mitteldeutschen Raum, etwa in Frankfurt, abgehalten wurde. Damit auch die Community im süddeutschen und österreichischen Raum besser erreicht wird, hat sich unser Infrastrukturarchitekt Johannes Grumböck ins Zeug gelegt und gemeinsam mit Red Hat die Konferenz in unserem Haus organisiert.
Infos für OpenShift-Rookies und Experts
Zuerst gab es in einer Einführungssession Grundlegendes zu Kubernetes und OpenShift für Anfänger*innen. Danach folgten Updates zum neuen OpenShift 4.3: Was ist genau neu an dieser Version? Wie installiert man sie? Wie fühlt sie sich an? Für uns sind die vereinfachte Installation und Upgradeprozesse interessant – und vor allem die neuen Dashboards, die Entwicklungen direkt auf der Plattform viel übersichtlicher machen.
In den Breakout-Sessions war der Erfahrungsaustausch sehr wichtig. Zu einem vorgegebenen Thema entwickelten sich dann Diskussionen, etwa zu Containerisierung und Java. Besonders beliebt waren der Deep Dive in die OpenShift Installation und die Session zum Capacity Management. Insgesamt war das Programm sehr flexibel gestaltet, denn schon bei der Anmeldung konnten die Teilnehmer*innen ihre eigenen Themenvorschläge einbringen.
Praxisfall bei der Porsche Informatik
Als Gastgeber durfte die Porsche Informatik natürlich auch eine Keynote abhalten. Unser Kollege Johannes Grumböck, der ja auch den besten Einblick in unsere Infrastrukturarchitektur hat, sprach über die OpenShift-Evolution in der Porsche Informatik. Und erklärte, wie wir 2017 angefangen haben, was die Hindernisse waren und wie sich das Wachstum aktuell gestaltet. Denn mittlerweile haben wir in der Porsche Informatik schon eine recht umfangreiche OpenShift-Umgebung, die uns bei Entwicklung und Betrieb von horizontal skalierbaren Applikationen unterstützt.
Die Cloudtechnologie hat unsere Entwicklungsprozesse entscheidend verbessert: Deployments verursachen nun keine Downtime mehr, neue Technologien können leichter eingeführt werden und die Entwickler arbeiten unabhängig von der darunterliegenden Infrastruktur. Aber auch die Arbeitsweise zwischen Infrastruktur und Entwicklung hat sich vollständig verändert – und das ist unser Erfolgsgeheimnis!
Tipps und Tricks zur Einführung von OpenShift
OpenShift-Technologie konnte bei uns letztlich nur dadurch so reibungslos eingeführt werden, weil wir auf den verschiedensten Ebenen ein Buddysystem zwischen den beiden beteiligten Hauptabteilungen eingeführt haben: das Cloud Competence Team. Von den „Heads of“ bis zum Teamleiter, von den Architekten und den Engineers arbeiten jeweils ein Buddy aus Entwicklung und Infrastruktur zusammen. In regelmäßigen Treffen werden Probleme besprochen und gemeinsame Lösungen entwickelt – schnelle Unterstützung auf Augenhöhe.
Auch eine regelmäßige, offene Abstimmung zwischen Engineers und Architekten zu den bekannten Problemen in der Cloud hat uns sehr gut vorangebracht. Und unsere monatliche „Office Hour“, eine Gesprächsrunde von DevOps für DevOps, wird sogar aufgezeichnet und für spätere Lernmöglichkeiten archiviert. Damit haben wir eine neue Kultur der Zusammenarbeit in die unterschiedlichen Teams gebracht und die Mauer zwischen Dev und Ops eingerissen.
Das sind unsere Lessons Learned
Wir wissen immer besser, was gut funktioniert und welche Technologien nicht für Cloud und Microservices geeignet sind. Für unsere Anforderungen ist es nicht ausreichend, einen Cluster für alles zu verwenden. Wir fahren besser, wenn wir die Workload auf mehrere Cluster aufteilen. Auch unsere Databases machen in OpenShift noch Probleme, denn die persistente Datenhaltung im Cluster ist noch zu komplex. Zu guter Letzt sind auch die geteilten Ressourcen nicht immer einfach umzusetzen. Denn es gibt immer einen Konflikt zwischen Infrastruktur- und Entwicklersicht: Wie bekommen die Teams die Ressourcen, die sie brauchen und wie wird dabei die Plattform trotzdem optimal genutzt – ohne zuviel Leerstände.
Insgesamt hat sich durch den Sprung in die Cloud die Time-to-Market unserer Softwareprodukte gehörig verbessert. Mit dem Einsatz von OpenShift haben wir nun eine wichtige technologische Basis für das „Developer Enablement“ geschaffen, aber die Plattform erhöht natürlich auch den Druck auf unsere Entwickler. Durch DevOps tragen die Teams nun mehr Verantwortung, dass alles stabil läuft, aber beide Seiten haben durch die Cloud zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit gefunden.
Wir sind stolz auf unsere Entwicklung und freuen uns, dass die 11. OpenShift-Anwenderkonferenz in der Porsche Informatik stattgefunden hat! Danke an alle fleißigen Hände vor und hinter der Bühne und vor allem ein Dankeschön an alle Kolleg*innen von auswärts, die zu Besuch gekommen sind – wir hoffen aufs Wiedersehen beim nächsten Community Event!
Bis dahin könnt ihr die Vorträge auch als Videoaufzeichnung ansehen.