Rita Varady studierte Business Studies an der Oxford Brookes University in England. Anschließend arbeitete sie als Key Account Managerin bei einem internationalen Logistikunternehmen in Ungarn, später im Kundenmanagement in gehobenen Fünf-Sterne-Plus-Hotels auf Zypern und in der Schweiz.
Seit 2018 ist Rita bei der Porsche Informatik. Zwei Jahre lang war sie Assistentin im Bereich Retail Solutions, dann zwei weitere Jahre im Verrechnungsteam von Finance & Controlling, bevor sie Anfang 2023 in den Bereich Infrastructure & Cloud Services wechselte.
Rita, wie bist du als Nicht-Technikerin im Infrastrukturbereich gelandet, wo du gleich zwei riesige IT-Projekte übernommen hast?
Während meiner Arbeit im Verrechnungsteam wurde ich neugierig auf die technischen Details hinter den verrechneten Leistungen. Ich bin technisch interessiert, aber neue Projekte sind doch immer eine Herausforderung und erfordern intensive Einarbeitung.
Im Januar 2023 begann ich als Projektmanagerin im Bereich Infrastructure & Cloud Services und übernahm zwei laufende Projekte von einer Kollegin, die in Karenz ging. Das Projektmanagement hat mich gereizt, weil ich gerne organisiere und strukturiert arbeite. Ich habe gelernt, hartnäckig zu sein, um Deadlines einzuhalten, und habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mehrere Projektevents organisiert. Und ich wollte unbedingt in internationalen Projekten arbeiten, um meine Sprachkenntnisse anzuwenden und weil ich die Vielfalt der Menschen sehr schätze.
Welche Projekte hast du bisher betreut und wo lagen die Herausforderungen für dich?
Ein Projekt war die Server-Ablöse von Windows 2012 durch Windows 2022, kurz W2K12. Dabei mussten wir vor dem End-of-Life des Altsystems im Oktober 2023 insgesamt 470 Server im Groß- und Einzelhandelsbereich upgraden. Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von über zwei Jahren. Wir mussten 67 Applikationen und Business Services unter Windows 2022 testen und upgraden, im Einzelhandelsbereich mussten wir auch physische Server austauschen. Die größte Herausforderung bestand darin, Abhängigkeiten zwischen unterschiedlichen Applikationen zu managen und das Timing der Ablöse entsprechend zu planen.
Parallel dazu habe ich ein Projekt aus der Porsche Holding Security Roadmap betreut. Dabei ging es um die Einführung des Microsoft Defender for Client als Vorreiterprojekt für weitere wichtige Projekte, wie z. B. den internationalen Intune-Rollout. Insgesamt haben wir über 30.000 Clients in 25 Ländern ausgerollt. Auch im Nachfolgeprojekt Rollout von Microsoft Defender for Server auf allen Windows-Servern in Österreich und den Partnerländern der Porsche Holding bin ich als Projektmanagerin dabei.
Wie hast du die Projekte organisiert, und welche Methoden hast du dafür verwendet?
Für das Projekt W2K12 haben wir einen Kick-off gemacht und eine Quartalsplanung erstellt. Als Tools haben wir Jira, eine Master-Excel-Datei und Teams verwendet. Ergänzend haben wir regelmäßige Team Jours fixes mit dem Projektteam und unserem externen Partner durchgeführt, mit den Application Ownern kommuniziert und sie an ausstehende Aufgaben erinnert.
Auch im Defender-Projekt gab es regelmäßige Team Jours fixes mit dem Projektteam und externen Beratern, wöchentliche Jours fixes und Trainings mit den Teams der Volkswagen Gruppe Retail Deutschland (VGRD) sowie interne Steering Meetings und gemeinsame Management Steering Meetings, auch externe Spezialisten wurden hinzugezogen. Für mich war es wichtig, die Verbindung zwischen den Kolleg:innen in den Ländern, unserem Projektteam und den externen Consultants sicherzustellen, so dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand waren.
Was hast du aus diesen beiden Projekten gelernt, auch für zukünftige Aufgaben?
Ich habe gelernt, dass es als Projektmanagerin wichtig ist, keine Angst davor zu haben, oft Fragen zu stellen, Probleme anzugehen und alle Beteiligten regelmäßig an ausstehende Aufgaben zu erinnern. Insbesondere im technischen Bereich sollte man als Nicht-Technikerin keine Scheu haben, „dumme“ Fragen zu stellen.
Viele meinen, dass man als Projektmanagerin kein technisches Wissen benötigt, aber aus meiner Erfahrung heraus ist das nicht der Fall. Mit einem tieferen Verständnis können detaillierte Arbeitspakete definiert und verteilt, Voraussetzungen festgelegt und Abhängigkeiten erkannt werden.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei allen Projektmitgliedern, Anwendungsbetreuern und Stakeholdern bedanken. Ohne ihr Engagement, ihre harte Arbeit und Geduld wären diese Projektergebnisse nicht möglich gewesen! Es war eine gemeinsame Anstrengung und ich bin dankbar für die Zusammenarbeit und Unterstützung jedes und jeder Einzelnen.Auch