Klaus Griesebner hat in Salzburg und in Schweden Informationstechnik & Systemmanagement studiert. Nun absolviert er bei der Porsche Holding Salzburg das Ausbildungsprogramm als International Management Trainee – IT. Wie es ihm dabei geht, was er auf seiner letzten Station bei der Porsche Informatik genau macht und welche Pläne er für die Zukunft hat, erzählt er hier im Interview mit Michaela Alker.
Michaela: Für wen ist das Traineeprogramm und was macht ein Trainee eigentlich genau?
Klaus: Das Traineeprogramm ist speziell für Hochschul-Absolventen ausgelegt, die eine Führungslaufbahn anstreben. Es unterteilt sich in drei Bereiche, die jeweils sechs Monate dauern. Im Bereich IT sind die Stationen vorgegeben: Porsche Bank IT, IT-Großhandel und Porsche Informatik.
Wie bist du Trainee geworden?
Ein Ausbildungsplatz als Trainee wird wie eine normale Stelle ausgeschrieben, auf die man sich bewirbt. Die Voraussetzungen dafür sind Berufserfahrung, Auslandserfahrung und ein Master-Studium.
Ich habe den Master berufsbegleitend gemacht, also am Wochenende studiert und „nebenbei“ Vollzeit als Entwickler gearbeitet. Das letzte Jahr meines Masterstudiums habe ich in Halmstad in Schweden verbracht. Dank einer Kooperation der beiden FHs in Schweden und Salzburg konnte ich ein „Double Degree“ machen, habe also von beiden Hochschulen jeweils einen Abschluss.
Während des Studiums in Schweden habe ich auf einer Trainee-Homepage nach Jobangeboten gesucht und bin dabei auf die Website der Porsche Holding gestoßen. Eigentlich war zu diesem Zeitpunkt die Bewerbungsfrist schon verstrichen, aber ich hatte Glück und die Frist wurde um einen Monat verlängert.
Der große Unterschied zu einer normalen Stellenausschreibung liegt darin, dass sich ein Trainee mit einem Video bewerben muss – der Inhalt bleibt einem selbst überlassen. Ich habe etwas überlegt und dann einen kreativen Überblick über meinen Aufenthalt in Schweden gedreht. Damit hatte ich Erfolg.
Wie kann ich mir die Trainee-Ausbildung vorstellen?
Man durchläuft drei Stationen in verschiedenen Unternehmen des Konzerns mit einem Stationswechsel nach jeweils sechs Monaten. So lernt man laufend Neues, was zugleich fordernd und auch sehr spannend ist.
Die Porsche Informatik ist nun meine dritte und letzte Position in diesem Ausbildungsprogramm, und übrigens die einzige Station, wo man sich als Trainee aussuchen kann, in welchem Bereich man seine Ausbildung macht. Ich habe mich für den Infrastruktur-Bereich entschieden, weil das Thema für mich beruflich noch „Neuland“ ist und ich dort derzeit ein sehr großes Potenzial sehe.
Gibt es Unterschiede zwischen deinen bisherigen Stationen und der Porsche Informatik?
Ja, schon: Die Arbeitsatmosphäre ist offener, man ist per Du bis hinauf zu den Geschäftsführern – es ist einfach etwas legerer. Und schon an meinem ersten Arbeitstag war alles unglaublich gut strukturiert.
Was besonders auffällt, ist, dass sich die Mitarbeiter untereinander sehr gut unterstützen und die Menschen in der Porsche Informatik sehr hilfsbereit sind. Auch wenn viel los ist und alle im Stress sind, erhalte ich jederzeit Unterstützung. Da kommt wohl der Dienstleister-Gedanke voll durch. (lacht) Man unterstützt sich einfach und ist füreinander da, das ist absolut spürbar.
Was genau machst du hier bei uns?
In jeder Station gibt es spezielle Aufgabenbereiche für die Trainees. Bei der Porsche Informatik konnte ich direkt ein Projekt übernehmen, was für mich besonders reizvoll ist.
Ich bin Projektleiter für den Digital Workplace (DWP) Phase 3. Dies bedeutet, dass ich für den Rollout des DWP in 22 Partnerländern zuständig bin, darunter so unterschiedliche wie Serbien und Singapur. Das Spannende dabei ist neben der technischen Herausforderung auch die kulturelle Abwechslung.
Was war dabei bisher deine größte Herausforderung?
Die Zeitleiste ist sehr knapp. Bis Anfang 2020 soll das „weltweite“ Rollout abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass einige Länder parallel ausgerollt werden müssen. Das erfordert neben einer gewaltigen organisatorischen Leistung auch in technischer Hinsicht sehr viel Kraft, Energie und Aufwand.
Wie oft tauschst du dich mit anderen Trainees aus? Wie viele Trainees gibt es eigentlich?
Es gibt jedes Jahr einen neuen Trainee-Jahrgang mit insgesamt circa 15 Personen in den Bereichen Vertrieb, Finanz und IT. Davon sind jedoch nur drei IT-Trainees.
Bei diesen Programm gibt es sechs Weiterbildungsmodule, wo wir die verschiedenen Organisationseinheiten der Bereiche kennenlernen mit den unterschiedlichsten Themen, wie beispielsweise Mitarbeiterführung, Mentoring usw. Wir treffen uns etwa alle drei Monate, organisiert von der Personalabteilung, für jeweils zwei Tage Workshop, Teambildung und Erfahrungsaustausch.
Wir treffen uns aber auch zwischendurch zum gemeinsamen Mittagessen und Erfahrungsaustausch. In der Personalabteilung haben wir eine eigene Betreuerin, der wir Feedback geben: zum Beispiel, was uns in einer Organisationseinheit besonders gut gefallen hat oder auch nicht.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten hast du bei uns?
Üblicherweise heißt es, wenn man sich an den jeweiligen Stationen gut anstellt, dann stehen einem eigentlich alle Möglichkeiten offen für eine Weiterentwicklung innerhalb des Konzerns. Da ich schon einige sehr positive Rückmeldungen erhalten habe, dürfte ich es wohl nicht so schlecht machen. (lacht)
Wo möchtest du in fünf Jahren stehen?
Projektleiter ist eine super Ausgangsposition als künftige Führungskraft. Als Trainee lernt man ja bei den diversen Stationen immer direkt bei einem Bereichsleiter. Das heißt, in 18 Monaten lernt man die Arbeitsweisen von 3 Führungspersonen kennen, da nimmt man schon ganz schön viel an Erfahrung mit. Also denke ich, es ist realistisch, dass ich in fünf Jahren meinen eigenen Bereich leite.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Mich würde ein Auslandsaufenthalt sehr reizen, ein Job in Spanien zum Beispiel wegen der hohen Lebensqualität dort, oder auch in Skandinavien. Bei meinem Aufenthalt in Schweden hat mich besonders die Herzlichkeit der Menschen fasziniert und inspiriert. Das Miteinander dort basiert auf Höflichkeit und Respekt – das ist wunderschön, das mitzuerleben!
Hattest du für die Porsche Holding schon Auslandseinsätze?
Ja: in Barcelona, Kiew, Bratislava, Berlin, und demnächst werden mit dem Rollout noch einige Länder folgen. Am spannendsten fand ich bisher Kiew in der Ukraine. Das ist eine total aufgeschlossene, eine aufblühende Stadt. Die Menschen dort sind offen und neugierig, man spürt den Wandel und den Tatendrang.